Angebote für psychisch belastete, geflüchtete Menschen beschreiben sich vor allem seit 2015 auffallend häufig als
psychosozial, ohne sich dabei auf eine einheitliche Konzeptionierung zu beziehen. Im Rahmen dieser Ringfortbildung werden mittels eines entwicklungsgeschichtlichen Reviews psychosozialer
Praxis im deutschsprachigen Raum sowie im Kontext der humanitären Hilfe und internationalen Entwicklungsarbeit verschiedene identifizierbare Ansätze, Leitprinzipien und Spannungsfelder psychosozialer Arbeit vorgestellt. Wie und warum die psychosoziale Praxis eine tragende Rolle in der Versorgung geflüchteter Menschen übernehmen kann, soll durch die Vorstellung einer qualitativen Forschungsarbeit aufgezeigt werden. Dabei zeigt sich die Notwendigkeit eines betroffenenorientierten und ermächtigenden „sich in Beziehung setzen“ zwischen Geflüchteten und „Helfenden“ einerseits und unter „Helfenden“ andererseits. Ein Versuch Standards zur Qualitätssicherung im Sinne des psychosozialen Wohlbefindens geflüchteter Menschen zu formulieren, steht an.