Dabei haben wir gemeinsam Bedarfe und Wünsche an die interkulturelle Öffnung und den Weg dorthin exploriert. Unser Ziel war die Vernetzung aller am Prozess beteiligten Ebenen in den Krankenhäusern, in Politik und Verwaltung. Wir fokussierten uns dabei auf die Information, Stärkung und Motivation von Akteuren diverser Status- und Berufsgruppen.
Zwischen Oktober 2020 und Januar 2021 haben wir 112 explorative Expert*innen-Gespräche zum Status quo, Hürden und deren Wünsche bzgl. einer „interkulturellen Öffnung“ mit Mitarbeitenden unterschiedlicher Status- und Berufsebenen von Vivantes- und Charité-Kliniken durchgeführt. Es wurden folgende Hürden hinsichtlich der interkulturellen Öffnung identifiziert: die Rolle ökonomischer Rahmenbedingungen der Gesundheitsversorgung, der Umgang mit Sprachbarrieren sowie das Thema der Kulturalisierung und Rassismus. Eine wissenschaftliche Publikation, die auf Grundlage der Datenerhebung und -auswertung verfasst wurde, kann unter folgendem Link abgerufen werden: https://link.springer.com/article/10.1007/s00103-022-03615-x.
Im Juni 2021 haben wir eine zweitägige digitale Konferenz (22./23.06.2021) zur Interkulturellen Öffnung in Krankenhäusern in Deutschland: „Erstes bundesweites TransVer – neXus Forum. Interkulturelle Öffnung im Gesundheitswesen X.0 – von Widerständen & Neuanfängen“ durchgeführt.
Anschließend an die Konferenz, lag der Hauptfokus von TransVer neXus auf dem dabei beschlossenen Positionspapier zur Aufnahme von Sprachmittlung in den Leistungskatalog der Gesetzlichen Krankenkassen. Zudem wurde im Nachgang eine bundesweite Allianz zur Einbringung des Positionspapiers mit dem Ziel der Einführung von klaren Finanzierungs- und Organisationsstrukturen im Gesundheitswesen gegründet. Das breite Initiator*innen-Bündnis besteht u. a. aus klinischen Vertreter*innen wie der Charité oder Vivantes sowie zahlreichen Patient*innen- und Dolmetsch-Organisationen und kommt zu diesem Zweck regelmäßig zusammen. Das Positionspapier wurde Anfang Dezember 2022 an verantwortliche Bundes- und Landespolitiker*innen herangetragen.