In dieser Ringfortbildung werden wir besprechen, wer mit der Kategorisierung „Migrationshintergrund“ beschrieben wird. Diskutiert wird, warum dieser Begriff z. B. hinsichtlich exkludierender Konnotationen umstritten ist und wie beziehungsweise ob die Unterscheidung zwischen Personen mit und ohne Migrationsgeschichte im gesundheitlichen und psychosozialen Versorgungssystem abgebildet werden sollte. Die Bedeutung dieser Kategorisierung sowohl für die klinische Praxis als auch für die Forschung wird anschließend hinterfragt. Angesichts der Tatsache, dass aktuell mehr als ein Viertel der Bevölkerung in Deutschland einen sogenannten Migrationshintergrund hat (Statistisches Bundesamt, 2020), widmen wir uns schließlich der Frage, inwiefern diese Zuschreibung im Kontext aktueller gesellschaftlicher Entwicklungen sinnvoll ist.